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Internationales Fachmagazin für Spiel-, Sport- und Freizeitanlagen

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12.03.2012 - Ausgabe: 1/2012

Bundesweit erste Ausbildung zum „Qualifizierten Spielplatzprüfer“

14 Männer und Frauen bestehen die erste Prüfung nach DIN SPEC 79161 bei der Deula in Warendorf.

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Und die ist gerade ein paar Wochen alt, da wurden in der Deula Westfalen-Lippe in Warendorf schon die ersten „Qualifizierten Spielplatzprüfer nach DIN SPEC 79161“ ausgebildet. 14 ehemalige Lehrgangsteilnehmer der Deula Westfalen-Lippe haben in Warendorf ein prüfungsvorbereitendes Seminar besucht.

Das Seminar richtete sich an Menschen, die in Sachen Spielplatzsicherheit „im Saft stehen“, wie Ausbilder Friedrich Blume versichert: eine abgeschlossene Berufsausbildung und mindestens zweijährige Spielplatzgeräte-bezogene Tätigkeit sind Voraussetzung zur Teilnahme am Seminar. Die Teilnehmer mussten also Geräte installiert haben, operative Inspektionen durchgeführt, Geräte gewartet und betrieben haben. Aber damit nicht genug. Eine erfolgreiche Teilnahme an den Deula-Seminaren Spielplatzkontrolle I und II (Grund- und Aufbauseminar) oder Spielplatzkontrolle IV (Kompaktseminar) oder an gleichwertigen Seminaren war Bedingung. Nur so war die schwierige, dreiteilige Prüfung zu bestehen.

Die Lehrinhalte ähneln indes sehr denen in den seit 2004 bei der Deula durchgeführten Seminaren. Und das ist kein Zufall, denn Friedrich Blume ist nicht nur Ausbilder bei der Deula, sondern auch von Beginn an in dem Arbeitsausschuss aktiv, der seit 2008 an bundeseinheitlichen Kriterien für die Ausbildung bzw. Qualifizierung von Spielplatzprüfern gearbeitet hat. In diesem Ausschuss arbeiten Vertreter der Prüf- und Schulungsinstitute, der Spielplatzgeräte-Hersteller, des Verbraucherrates sowie Mitarbeiter der öffentlichen Hand zusammen. Und von diesem Gremium ist das, was die DEULA schon seit 7 Jahren unterrichtet, als Ultima Ratio anerkannt worden. Eine Bestätigung für die langjährige Arbeit von Friedrich Blume, der selbst als Sachverständiger nicht nur in Deutschland, sondern auch im deutschsprachigen Ausland Kinderspielplätze auf ihre Sicherheit hin untersucht. Seit November nun liegt die Norm für „Qualifizierte Spielplatzprüfer“ vor, aber damit ist die Arbeit des Ausschusses noch nicht getan. „Das ist ein steter Prozess, da hat man nie ausgelernt. Wir werden weiter daran arbeiten und unser Wissen in die Ausbildung der Prüfer einfließen lassen“, so Friedrich Blume, der sich in einem Arbeitsgremium auf nationaler Ebene auch mit der Sicherheit von Spielplatzgeräten beschäftigt.

Die 13 Männer und eine Frau, die die bundesweit erste Prüfung nach der neuen DIN abgelegt haben, waren also schon seit Jahren „Wiederholungstäter“, wie Blume sie nennt. Aber das hat höchstens die ersten beiden Prüfungsteile etwas leichter für sie gemacht. Im ersten Teil galt es, ohne Aufzeichnungen oder Literatur theoretisch zu bestehen, im zweiten Teil durften dann Notizen oder Normentexte zurate gezogen werden. Neu ist hingegen die praktische Prüfung, bei der es um die richtige Anwendung von sogenannten Prüfkörpern geht. Mit diesen Prüfkörpern und einer speziellen Stellwand kann man simulieren, ob Kinder mit Körperteilen oder Kleidung in irgendwelchen Ritzen, Öffnungen oder an Kanten von Spielgeräten hängenbleiben können. Und auch bei dieser praktischen Prüfung haben alle Teilnehmer unter Beweis gestellt, dass sie die potentiellen Gefahrenpunkte auf einem Kinderspielplatz präzise lokalisieren können. Sicher wären die Teilnehmer auch nach den bisher bei der Deula in Warendorf durchgeführten Kursen dazu in der Lage gewesen. Aber wenn in Zukunft die Prüfung von Spielplätzen nach der neuen DIN SPEC 79161 gefordert wird, dann sind sie es, die prüfen dürfen. Als die ersten, und bisher einzigen dazu berechtigten, qualifizierten Spielplatzprüfer. Made in Warendorf.

 

Foto (von links):
Karsten Mensing (Deula Westfalen-Lippe, Geschäftsführer)
Friedrich Blume (Deula, Ausbilder und Sachverständiger für Spielplätze)
Andreas Wiesner (Haus-Service-GmbH Bielefeld)
Stefan Soethe (Renatec GmbH Düsseldorf)
Horst-Dieter Koll
Wilfried Prinzen
Sabine Fischer (Argos Control GmbH Berlin)
Dirk Walter (Haus-Service-GmbH Bielefeld)
Christoph Zähringer (Ing.-Büro Stadt+Natur Kassel)
Orest Becker (GUVV Hannover)
Josef Echelmeyer (GaLa-Bau Echelmeyer Hörstel)
Frank Diekmann (Stadt Löningen)
Reinhold Kleinknecht-Theiß (Stadt Buxtehude)
Uwe Hüttemann (Stadt Herford)
Ingo Wien (Stadt Wermelskirchen)
Andreas Schneider (Schneider Gartenwerk Lemgo)
 

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