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Internationales Fachmagazin für Spiel-, Sport- und Freizeitanlagen

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14.12.2015 - Ausgabe: 6/2015

Pinguin-Erlebnisrestaurant als Wohlfühloase für Mieter

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Das Spreewelten Bad in Lübbenau/Spreewald hat sich seit 2008 dem Thema Pinguine verschrieben. 17 Humboldt-Pinguine leben im Außenbereich der Anlage. Nur durch eine Glasscheibe getrennt, schwimmen sie neugierig Seite an Seite mit den Badegästen. Die Frage, wie die Pinguine überhaupt in den Spreewald kamen, hat der Rügener Märchenonkel Sebastian Lau 2011 mit der eigens erdachten Geschichte „Die Reise der Pinguine“ beantwortet. Sie beschreibt die abenteuerliche Fahrt der kleinen Frackträger von Feuerland bis in den Spreewald ins Spreewelten Bad. Unterwegs machen sie allerlei Bekanntschaften mit später berühmt werdenden Forschern und Entdeckern. Entsprechend der Geschichte sind es ursprünglich nämlich die gefiederten Vögel, bei denen wir uns für die Erfindung der Glühbirne, des Telefons oder für die Darstellung der Evolutionstheorie bedanken müssen.

Die Pinguin-Geschichte dient seither als Gestaltungs-Grundlage für die Spreewelten Badewelt. So wurde das Konzept 2012 auch im Erlebnisrestaurant „Baldura“ umgesetzt. Die Zeichnung übernahm der ebenfalls von Rügen stammende Künstler Arvid v. Oertzen. Er fertigte jedoch nicht nur die Skizzen für die Gestaltung des Restaurants an, sondern verewigte die Pinguine auch malerisch in den Räumlichkeiten.

Gleich beim Betreten des Lokals fällt die einzigartige Gestaltung auf: Alles dreht sich um das Thema „Pinguine“. Tolle Wandgemälde holen den Gast mit ins Boot oder auf die Insel. Einige Stationen der Weltreise sind direkt erlebbar. Zum einen durch künstlerisch festgehaltene Zeichnungen ihrer Etappen an den Wänden und am Tresen. Zum anderen durch die individuelle Einrichtung des Restaurants. So wird das Essen direkt ans felsige Ufer von Feuerland geliefert oder an Bord eines alten Segelschiffs. Ganz Mutige können im Heißluft-Ballonkorb Platz nehmen. Seine Getränke-Bestellung schickt der Gast im Restaurant mittels Pinguin-Ei auf Reisen. Der Canyon-River trägt die Order dann zum Tresen. Da kann das Essen schon fast zur Nebensache werden. Das finden die Pinguine auch und erkunden derzeit den Spreewald auf dem Kahn.

Das Spreewelten Bad, als Geschäftsbereich der Spreewelten GmbH ist eine 100-prozentige Tochter der WIS Wohnungsbaugesellschaft im Spreewald mbH. Die Umbau-Arbeiten zum Erlebnisrestaurant Baldura wurden federführend durch die WIS-Projektleitung begleitet. Neben dem alltäglichen Geschäft mit Sanierungs-, Rück- und Umbaumaßnahmen kennt sich die Abteilung Investition mit besonderen Projekten aus. Ein solches wurde auch der Umbau eines ehemaligen Friseursalons im Foyer des Spreewelten Bades zu einem unverwechselbaren Erlebnisrestaurant. Generelle Zielstellung innerhalb der WIS-Group ist es, etwas Nicht-Alltägliches zu schaffen. Kunden, Gäste und Mieter sollen einen Mehrwert erhalten und immer wieder aufs Neue überrascht werden. Vor diesem Hintergrund wurden auch die Überlegungen zur Nachnutzung des einstigen Salons angestellt. Ein normales Restaurant, welches völlig austauschbar auch an anderer Stelle stehen könnte, kam nicht Frage.

„Wir legen generell ein großes Augenmerk auf die Wohnumfeldgestaltung“, verrät Michael Jakobs, Geschäftsführer der WIS. „Wir wissen, wenn sich die Mieter wohlfühlen, bleiben sie uns treu“, ergänzt der Wohnungswirtschaftler.

Blühende Außenanlagen, gemütliche Spazierwege, ein idyllischer Ententeich, der abenteuerliche Dschungel-Spielplatz oder der Zeitlos-Spiele-Park, die Wohnhäuser der WIS wurden nach und nach in ein florierendes Ambiente eingebettet. Die liebevoll gestalteten Außenanlagen tragen zu mehr Wohnkomfort und Lebensqualität sowie zu einem ganzheitlichen Stadtumbau in Lübbenau/Spreewald bei. Der Wohnungsanbieter schaut dabei über den Tellerrand hinaus und engagiert sich ebenso häufig in sozialen Projekten. So bietet beispielsweise ein kostenfreier Kindertreff mit zwei eigens von der WIS angestellten Erziehern sechsmal die Woche ein abwechslungsreiches Freizeitprogramm für Kinder und Jugendliche. Der große Dschungel-Spielplatz, direkt vor der Tür, bietet nicht nur für die Besucher des Kindertreffs, sondern für alle Kinder des umliegenden familienfreundlichen Quartiers Schweitzer Eck Spiel- und Klettermöglichkeiten. Im Detail geschaffen wurden ein umfangreicher Kletterdschungel mit diversen Aufstiegen und Sitzmöglichkeiten, Hängebrücke, Rutsche, Balancier- und Sitzstämmen sowie einer Seilbahn mit Pendelsitz. Dschungelburganlage als auch Palmensitz, Pfahlhäuser und Reifenschwinger gehören ebenfalls dazu. Die Geräte des Abenteuer-Spielplatzes sind überwiegend aus Holz gefertigt. Seile, Ketten und Gummireifen wurden ergänzend verwendet. Die Ausführung wurde von der Firma spielart GmbH aus Laucha in Thüringen übernommen.

Aufgrund der guten Erfahrungen bei früheren Projekten wurde der Spielgerätehersteller auch mit der Fertigung der Inneneinrichtung für das Erlebnisrestaurant Baldura beauftragt. Als Vorlage dienten mehrere künstlerische Zeichnungen von Arvid v. Oertzen. Der Künstler selbst übernahm zunächst die Wandgestaltung, welche die Grundlage und den Rahmen für die Umsetzung der Geschichte im Restaurant bildet. Den nächsten Schritt trug ein Kunstfelsenhersteller. Analog zur Geschichte baute dieser zerklüftete Felsen nach, die sowohl als Kulisse, aber auch als Sitzmöglichkeiten fungieren. Alte Überbleibsel, wie Skelette oder Spuren in Felsformationen erscheinen den Besuchern rein zufällig. Ebenso die in Stein gemeißelten Zeitspuren. Der große Rest der Innenausstattung wurde von der spielart GmbH umgesetzt. Anhand der Skizzen des Künstlers v. Oertzen wurden spezielle Sitzelemente angefertigt. Entstanden sind unter anderem Holzbänke und Tische mit integrierter Glasvitrine, in welcher alte Relikte ausgestellt sind. Die Sitzplätze im Heißluftballon oder im Segelschiff lassen die Gäste ganz speziell in die Geschichte „Die Reise der Pinguine“ eintauchen. Mit ein bisschen Phantasie können sie die Abenteuer der Frackträger nachempfinden. Detailgetreu wurden die beiden Fortbewegungsmittel dargestellt. Geschnitzt wurden auch lebensgroße Tiere der Geschichte: verschiedene Pinguine, eine Riesen-Schildkröte oder der weiße Seelöwe.

Die einzelnen Holzelemente wurden in der spielart-Werkstatt in Laucha vorproduziert, aber teilweise auch erst vor Ort hergestellt. Entstanden sind absolute Unikate, alles in Handarbeit.

Die Liebe zum Detail, nimmt die Besucher mit auf ihre Erlebnistour. Eine Kurzfassung der Story in der Speisekarte, verrät zumindest schon, woher der Name „Baldura“ stammt. Wer die Geschichte kennt, kann auch die einzelnen Einrichtungsgegenstände und Bilder zuordnen. Was man sich beim Lesen der Geschichte vorstellt, tritt im Baldura in Erscheinung.

 

Foto: spielart GmbH

 

 

 

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